
Wie man herausfindet, wo ein Foto aufgenommen wurde (5 Methoden von Anfänger bis Fortgeschritten)
Ein praktischer Leitfaden, um herauszufinden, wo ein Foto aufgenommen wurde – mithilfe von EXIF-Daten, visuellen Hinweisen, Karten, umgekehrter Bildsuche und KI-Fotolokalisierungstools.
Wie man herausfindet, wo ein Foto aufgenommen wurde (5 Methoden von Anfänger bis Fortgeschritten)
Jedes Foto erzählt eine Geschichte – aber manchmal vergessen wir, wo diese Geschichte passiert ist.
Vielleicht hast du ein altes Urlaubsfoto wiederentdeckt, vielleicht hast du ein Bild online heruntergeladen und möchtest seinen Ursprung wissen, oder du überprüfst einen viralen Beitrag. Ganz gleich, aus welchem Grund – herauszufinden, wo ein Foto aufgenommen wurde, ist ein lösbares Rätsel.
In diesem Leitfaden gehen wir fünf Methoden durch – von anfängerfreundlich bis fortgeschritten –, die du kombinieren kannst:
- Überprüfe die versteckten Metadaten des Fotos (EXIF)
- Nutze die integrierten Kartenfunktionen deines Telefons oder Computers
- Führe eine umgekehrte Bildsuche durch
- Lies visuelle Hinweise und gleiche sie mit Karten ab
- Verwende einen KI-Fotolokalisierer wie Where is this place
Wähle die Methoden, die zu deinem Kenntnisstand passen, oder nutze alle fünf zusammen für die besten Ergebnisse.
1. Beginne mit den versteckten Daten (EXIF)
Die meisten digitalen Fotos enthalten EXIF-Metadaten – eine versteckte Notiz, die deine Kamera in die Datei schreibt. Sie kann Folgendes enthalten:
- Datum und Uhrzeit
- Kameramodell
- Objektiv- und Belichtungseinstellungen
- GPS-Koordinaten, wenn die Standortdienste aktiviert waren
So überprüfst du EXIF auf deinem Telefon
Auf vielen Handys:
- Öffne das Foto in deiner Galerie-App.
- Tippe auf die Info-(i)-Schaltfläche oder „Details“.
- Suche nach einem Standort-Eintrag oder einer kleinen Kartenansicht.
Wenn du eine Karte oder Breiten-/Längengradwerte siehst, kannst du sie meist antippen, um die Karten-App an genau dieser Stelle zu öffnen.
So überprüfst du EXIF auf deinem Computer
Auf einem Desktop oder Laptop:
- Rechtsklick auf die Datei → Eigenschaften (Windows) oder Informationen (macOS) → nach „Standort“ oder „GPS“ suchen.
- Verwende eine EXIF-Viewer-Website oder App, um alle Tags zu sehen.
Wenn das Bild GPS-Koordinaten zeigt (z. B. 40.7128, -74.0060), kopiere sie in Google Maps oder eine andere Karten-App. Das reicht oft aus, um genau zu wissen, wo es aufgenommen wurde.
Keine EXIF-Daten?
Kein Problem. Viele Plattformen entfernen Metadaten aus Datenschutzgründen, und manche Kameras zeichnen keine Standortdaten auf. Dann gehst du einfach zur nächsten Methode über.
2. Überprüfe den integrierten Standortverlauf deines Telefons
Wenn das Foto von deinem eigenen Telefon stammt, gibt es zwei weitere einfache Informationsquellen:
A. „Orte“-Ansicht in der Foto-App
Die meisten Standard-Galerie-/Foto-Apps gruppieren Bilder nach Standort:
- Öffne deine Foto-App
- Suche nach einem Tab „Orte“, „Karte“ oder „Standorte“
- Finde das Bild und sieh, wo es auf der Karte platziert ist
Dies nutzt im Hintergrund EXIF-Daten, bietet aber oft eine benutzerfreundlichere Kartenansicht.
B. Standortverlauf / Zeitachse
Wenn du den Standortverlauf auf deinem Gerät oder in bestimmten Apps aktiviert hattest, kannst du:
- Deine Standort-Zeitachse öffnen (z. B. in einem Kartendienst)
- Zum Datum gehen, an dem das Foto aufgenommen wurde
- Sehen, in welcher Stadt oder welchem Viertel du dich befandst
Selbst wenn du den genauen Ort nicht findest, hilft es schon, zu wissen, dass du an diesem Tag in „Barcelona, Spanien“ warst – das grenzt die Suche erheblich ein.
3. Verwende die umgekehrte Bildsuche
Wenn du keine Metadaten oder Gerätehistorie hast, lautet der nächste Schritt: „Hat jemand anderes dieses Bild schon einmal gepostet?“
Die umgekehrte Bildsuche ermöglicht es dir, ein Foto hochzuladen und Folgendes zu finden:
- Andere Websites, auf denen es erscheint
- Ähnliche Bilder (andere Zuschnitte, Größen oder Bearbeitungen)
- Manchmal die Originalquelle mit Standortangaben in der Bildunterschrift
So führst du eine umgekehrte Bildsuche durch
- Nimm dein Bild (idealerweise in hoher Qualität).
- Verwende einen Dienst für umgekehrte Bildsuche.
- Lade das Bild hoch oder füge seine URL ein.
- Überprüfe die Ergebnisse auf:
- Lokale Nachrichtenseiten
- Fotografen-Portfolios
- Reiseblogs
- Social-Media-Beiträge mit Ortsangaben
Wenn du dasselbe Foto auf einer glaubwürdigen Seite mit einem Standort im Titel oder in der Beschreibung findest, ist das ein starker Hinweis.
Profi-Tipp:
Selbst wenn das genaue Bild nicht erscheint, können visuell ähnliche Fotos denselben Ort aus einem anderen Blickwinkel zeigen und dir Hinweise geben.
4. Lies die visuellen Hinweise und gleiche sie mit Karten ab
Jetzt wird es etwas detektivischer. Selbst wenn Metadaten und umgekehrte Bildsuche keine Ergebnisse liefern, ist das Bild selbst voller Hinweise.
Worauf du im Foto achten solltest
Zoome hinein und suche nach:
- Sprache und Schildern
- Straßenschilder, Laden- oder Firmennamen, Werbetafeln
- Domainnamen (
.de,.fr,.jpusw.)
- Architektur
- Dachformen, Balkone, Fensterformen
- Alte europäische Gebäude vs. moderne Glastürme
- Straßendetails
- Rechts- oder Linksverkehr
- Straßenmarkierungen und Ampeln
- Natur und Landschaft
- Berge, Küsten, Wälder, Wüsten
- Baum- und Pflanzenarten
- Öffentlicher Verkehr
- Straßenbahnen, Busse, U-Bahn-Eingänge, besondere Fahrzeuge
Jedes dieser Elemente kann das Land, die Region oder sogar die Stadt eingrenzen.
Hinweise mit Karten abgleichen
Sobald du eine grobe Idee hast („wahrscheinlich Küstenregion in Italien“, „vermutlich Tokio“, „irgendwo in den Alpen“), öffne eine Karte und:
- Zoome in mögliche Regionen oder Städte hinein.
- Wechsle zur Satellitenansicht, um Küstenlinien, Flüsse und Straßenverläufe abzugleichen.
- Verwende Street View oder ein ähnliches Tool, um Gebäudefassaden, Straßenelemente und Schilder zu vergleichen.
Manchmal findest du eine exakte Übereinstimmung – dieselbe Kreuzung, denselben Aussichtspunkt, dieselbe Skyline.
Diese Methode erfordert Übung, ist aber sehr effektiv und bildet die Grundlage vieler Open-Source-Geolokalisierungsarbeiten (OSINT).
5. Verwende einen KI-Fotolokalisierer (wie Where is this place)
Die letzte Methode ist auch die neueste: Lass einen KI-Fotolokalisierer die schwere Arbeit übernehmen.
Tools wie Where is this place analysieren das gesamte Bild:
- Architektur und Skyline
- Vegetation und Gelände
- Straßenverläufe, Küstenlinien und Wahrzeichen
- Text, Schilder und andere subtile Muster
Dann vergleichen sie diese Signale mit großen Mengen geografischer Daten, um wahrscheinliche Standorte vorzuschlagen.
Typischer Ablauf mit einem KI-Lokalisierer
-
Bild hochladen
Verwende die bestmögliche Version (keinen stark komprimierten Screenshot). -
Optional Hinweise hinzufügen
Wenn das Tool Hinweise unterstützt, füge hinzu, was du weißt (z. B. „Irgendwo in Europa, wahrscheinlich 2019“). -
Analyse starten
Die KI schlägt eine Stadt oder Koordinaten vor, oft mit einem Vertrauenswert. -
Ergebnis überprüfen
Füge die vorgeschlagenen Koordinaten in eine Karte ein.- Prüfe Satelliten- und Street-View-Ansichten.
- Vergleiche, ob Gebäude und Gelände mit dem Foto übereinstimmen.
-
Bei Bedarf verfeinern
Wenn der erste Vorschlag nah dran, aber nicht perfekt ist, erkunde nahegelegene Straßen oder suche nach einem leicht anderen Blickwinkel.
Der Schlüssel ist, die Antwort der KI als Hinweis, nicht als endgültiges Urteil zu betrachten. Überprüfe sie immer mit Karten und deinem eigenen Urteilsvermögen.
Alles zusammenführen: Ein einfacher Arbeitsablauf
Wenn du herausfinden willst, wo ein Foto aufgenommen wurde, kombiniere diese Schritte:
-
EXIF und Geräteverlauf prüfen
- Wenn du Originaldateien hast, können Metadaten das Rätsel sofort lösen.
-
Umgekehrte Bildsuche durchführen
- Suche nach älteren Beiträgen mit Ortsangaben.
-
Nach visuellen Hinweisen suchen
- Sprache, Architektur, Straßen, Natur, Schilder.
-
Mit Karten und Street View abgleichen
- Stadt/Region eingrenzen, dann genaue Orte finden.
-
KI-Fotolokalisierer verwenden
- Schnelle Vorschläge erhalten und sorgfältig überprüfen.
Manchmal erhältst du eine präzise Antwort („dieser genaue Aussichtspunkt in Lissabon“). In anderen Fällen kannst du es nur auf eine Stadt oder Region eingrenzen. So oder so hast du ein Rätselbild in etwas verwandelt, das du verstehst.
Und je mehr du übst, desto mehr beginnt dein Gehirn, Muster zu erkennen – Skylines, Bäume, Schilder –, die dir leise sagen: „Diesen Ort habe ich schon einmal gesehen.“
Weitere Artikel

OSINT-Geolokalisierungsgrundlagen: Überprüfen, woher ein Foto wirklich stammt
Eine ethikorientierte Einführung in die OSINT-Geolokalisierung, die zeigt, wie man mit offenen Quellen, Karten, Metadaten und KI-Tools überprüft, wo ein Foto aufgenommen wurde.

Reverse Image Geolocation: Schritt-für-Schritt-Checkliste für Einsteiger
Befolge diese praktische Checkliste, um Fotos mithilfe von umgekehrter Bildsuche, Karten, visuellen Hinweisen und KI zu geolokalisieren – selbst wenn keine EXIF-Daten vorhanden sind.

Wie man ein Foto geolokalisiert: Eine Schritt‑für‑Schritt‑Anleitung für Einsteiger
Lerne praktische Techniken, um herauszufinden, wo ein Foto aufgenommen wurde – mithilfe visueller Hinweise, Karten und KI‑Fotolokalisierungstools wie Where is this place.